Raucherentwöhnung

Der Weg zum Nichtraucher

… wird bestimmt durch einen Wandel in der inneren Einstellung. Ein solcher Wandel braucht Zeit und er kann nur freiwillig erfolgen. Am Beginn des Raucherdaseins hatte man Träume vom Erwachsensein, von Anerkennung in einer bestimmten sozialen Gruppe, von der weiten Welt und dem freien Leben.

Einiges davon hat sich realisiert:

Das Erwachsensein und auch die soziale Anerkennung; aber ganz sicher nicht durch die Zigarette.

Der Traum von Freiheit jedoch blieb auf der Strecke, denn wer regelmäßig raucht, den hat die Zigarette in den Klauen. Er hat seinen freien Willen verloren, selbst zu bestimmen, wie viel, wann und ob er oder sie überhaupt rauchen will.

Wenn man anfängt, über das Für und Wider des Rauchens genauer nachzudenken, hat der Weg zum Nichtraucher häufig schon seinen Anfang genommen. Am Ende dieses Weges steht eine verbesserte Gesundheit, eine höhere Lebenserwartung und eine Menge mehr Geld in der Tasche.

Quelle der Grafik: Di Clemente, Prochaska et. al. The process of smoking cessation, 1991

Raucherentwöhnung mit Hypnose
Viele Menschen, die sich mit Hypnose das Rauchen abgewöhnen wollen, haben schon einige Versuche hinter sich, die bisher nicht oder nicht dauerhaft zum Ziel geführt haben. Nehmen Sie dies als Hinweis darauf, dass noch etwas beachtet werden möchte. Ein rein rationeller Weg gibt Ihnen vermutlich nicht die Sicherheit, Ihr Ziel zu erreichen, sonst wäre die Raucherentwöhnung nicht so ein großes Thema.
Hypnose bietet einen besonders förderlichen Rahmen für positive Veränderungen. In Kombination mit Hypnose werden verschiedene Methoden eingesetzt, die Ihrer Persönlichkeit entsprechen. Ihr „Unbewusstes“ wird Sie dabei unterstützen, wenn Sie es ihm erlauben. In den Sitzungen geht es auch darum zu schauen, was es braucht, um das Rauchen wirklich zu beenden, die Motivation zu stärken und Entzugserscheinungen zu mildern.

Besonders bewährt hat sich die Begleitung der Raucherentwöhnung in drei Phasen:

1. Phase
Individuelle Ermittlung der Einflussfaktoren und Ressourcen sowie praktische Hilfestellung und Vorbereitung für den Tag X.

2. Phase
Die Hypnosesitzung für die offizielle Verabschiedung von der Zigarette.
Für manche Menschen (wenn Sie während der Nacht aufstehen oder innerhalb von 15 Minuten nach dem Aufstehen rauchen) ist es sinnvoll, eine zusätzliche Behandlung mit Ohrakupunktur durchzuführen.

3. Phase
Zusätzliche Sicherung durch die Rückfallprophylaxe in Hypnose und/oder durch Ohrakupunktur.

Zu jeder Phase erfolgt ein Treffen. In manchen Fällen werden ein bis zwei zusätzliche Treffen zur 2. Phase gewünscht. In den überwiegenden Fällen sind insgesamt drei Sitzungen ausreichend.Gerne gebe ich Ihnen auch telefonisch hierzu weitere Informationen.

Die Tabakabhängigkeit

Nikotin ist eine Substanz, die in unserem Gehirn ein Nervenzentrum – man nennt es das *Belohnungszentrum* – stimuliert. Von Natur aus wird dieses Belohnungszentrum nur aktiv, wenn wir etwas Tolles geleistet haben und darüber in hohem Maße zufrieden sind. Das Gefühl der Zufriedenheit wird durch die Ausschüttung von sog. Botenstoffen, Neurotransmitter genannt, in den Zellen des Belohnungszentrums hervorgerufen. Diese Nervenzellen werden auch aktiviert, wenn wir Vergnügen an Sex haben oder uns irgend eine Art von Glück widerfährt.

Durch Nikotin jedoch werden dieselben Nervenzellen, ohne dass die entsprechenden positiven Erlebnisse stattfinden müssten, ebenfalls angeregt, *Wohlfühl*-Botenstoffe zu produzieren.

raucherentw.2Eine feine Sache, sagt sich der Raucher,
zündet sich eine an – und hat alles, was das Herz begehrt.

Einen Raucher kann auch nichts erschüttern: Stress, Langeweile, Frust: Kein Problem!
Er zündet sich eine an – das Gehirn bekommt nach wenigen Sekunden den Kick und produziert aus Nikotin *Wohlfühl*-Botenstoffe. Und schon hat der Raucher sich allen Frust von der Seele gepafft.

Hätte das Rauchen keine Kehrseite, wäre es kaum zu toppen!
Für den angehenden Nichtraucher jedoch ist es wichtig, sich über die unleugbaren Vorteile der Zigarette im Klaren zu sein.
In der späteren Rauchstoppzeit geht es nicht darum, die Zigarette zu verteufeln, sondern ganz im Gegenteil ihre Vorteile auf anderem Weg besser, genüsslicher und auch mit einer sinnvolleren Geldverschwendung zu ersetzen.

Die Kehrseite des Rauchens, also ihre schwerwiegenden Nachteile, sind jedem Raucher bekannt.:
Zum einen gibt es die Gesundheitsschäden und eine Verkürzung der Lebenserwartung.
Und zum anderen existiert bei den meisten Rauchern eine Nikotinabhängigkeit.
Das heißt, ein Raucher muss rauchen. Er ist Sklave der Zigarette.
Ein Sklave von was auch immer zu sein, beinhaltet keinerlei Vorteil!
Ebensowenig kann man nichts mit Freude genießen, was einen umbringt.

Was jeder Raucher, der aufhören möchte, wissen sollte, ist, dass es durch die langjährige Aufnahme des Nikotins in seinem Gehirn Veränderungen gegeben hat. Diese Veränderungen bestehen in einer Vermehrung sog. Rezeptoren an den Nervenzellen. Rezeptoren sind wie kleine Schleusen, durch die ein Stoff von außen in das Innere der Nervenzelle eindringen kann.

Hat eine Zelle wenig Rezeptoren, kann nur wenig Stoff eindringen. Wird aber nun ein Stoff, wie das Nikotin, in hohem Maße dem Gehirn durch das Inhalieren der Zigaretten zugeführt, entwickeln sich an den entsprechenden Nervenzellen mehr und mehr Rezeptoren, um dem Ansturm des Nikotins gewachsen zu sein.
Lässt man infolge Rauchstopps das Nikotin von einem Tag auf den anderen weg, so benehmen sich die Rezeptoren wie eine Meute ausgehungerter Bestien.
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Das ist der Grund für die körperlichen Entzugserscheinungen.

Wenn nach 3 bis 6 Monaten das Denken an eine Zigarette verschwunden ist, werden sich auch die Rezeptoren in den Nervenzellen wieder auf Normalmaß reduziert haben, so dass es keine Verlangensattacken auf Nikotin mehr geben wird.

Jedoch muss ein ehemals abhängiger Raucher beachten, dass er niemals immun gegen Nikotin werden kann.
Er wird sich nach einem Jahr als tatsächlicher Nichtraucher bezeichnen können, auch wenn noch hin und wieder der Gedanke an eine Zigarette durch seine Vorstellung geistert.
Es wird ihm aber nicht möglich sein, ohne dass es zu einer Wiederbelebung seiner Abhängigkeit kommt, gelegentlich eine Zigarette zu rauchen.
Sein Rauchverhalten, das Wissen um den Kick des Nikotins, wird sein Leben lang in tiefen Schichten seines Gehirns gespeichert bleiben. Und dieses einmal *gelernte Verhalten* würde sofort wieder nach nur 1 Zigarette reaktiviert werden. Denn dieser Ersten folgt die Zweite und sehr schnell die restlichen Zwanzig. Die Gewohnheit des Rauchens lebt wieder auf.

Viele Raucher haben bereits diese enervierende Erfahrung gemacht. Oft sogar nach jahrelangem Rauchstopp wurden sie durch eine Zufallssituation und Unachtsamkeit wieder rückfällig.

Gesundheitsschäden als Folge des Rauchens

Es sterben jährlich mehr Menschen an den Folgen des Rauchens als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Alkohol, illegale Drogen, Morde und Selbstmorde zusammen.
Im Jahr 2000 starben in Deutschland 110.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.
Davon
30.000 an Lungenkrebs,
20.000 an chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD),
60.000 an Herz- und Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall)
(Quelle: Welte R. et al., Eur. J. Pub. Health 10 / 2000, 31-38)

Rauchen schädigt fast jedes Organ und kann zu unterschiedlichen körperlichen Veränderungen führen:

  • im Gehirn, an den Nervenzellen,
  • in der Lunge zu Krebs, in den Bronchien zu Bronchitis,
  • im Fett- und Zuckerstoffwechsel, in den Augen kann es zu grauem Star führen,
  • im Herz-Kreislauf-System über die Blutgefäßverengung zu Hochdruck, Arteriosklerose,
  • im Gastrointestinaltrakt zu Magengeschwür und Krebs,
  • in der Niere und im Harntrakt zu Krebs,
  • in der Haut und Muskulatur zu Wundheilungsstörungen, vor allem nach operativen Eingriffen,
  • in den Geschlechtsorganen zu Erektionsstörungen und zu verringerter Fruchtbarkeit,
  • in der Schwangerschaft zu Frühgeburten, reduzierter Lungenreifung beim Neugeborenen und
  • SIDS (Sudden Infant Death Syndrome).
  • (Quelle:US Surgeon’s General Report 2004)

 

Regeneration nach Rauchstopp

(Quelle: American Cancer Society)

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